Die Polizeiinspektion Lindau informiert: „Anrufbetrüger“ sind unterwegs!

 

Im Landkreis Lindau verzeichnet das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in den letzten Wochen eine starke Zunahme des sogenannten Callcenterbetrugs. Speziell mit der Masche „Falsche Amtsträger“ oder „Falsche Bedienstete“ ergaunerten Anrufbetrüger im Präsidiumsbereich seit Jahresbeginn bei über 1.000 bekannt gewordenen Anrufen bereits Beute im sechsstelligen Euro-Bereich.

Die Masche:

Die äußerst professionellen und sehr sprachgewandten Anrufer stellen sich als Polizeibeamte, Staatsanwälte, andere Amtsträger oder Bankmitarbeiter vor.

In nicht wenigen Fällen geben sich die Betrüger als Polizeibeamte aus und erzählen, man hätte Erkenntnisse über einen geplanten Einbruch. Deshalb wolle man nun das Bargeld und die Wertgegenstände der Angerufenen in Sicherheit bringen.

Durch geschickte Manipulation und wiederholte, teils über Tage dauernde Kontaktaufnahme, gelingt es ihnen ein starkes Vertrauensverhältnis zu ihren Opfern aufzubauen.

Um sich zu legitimieren, wird das Opfer teils aufgefordert, bei der örtlichen Polizeidienststelle oder der Staatsanwaltschaft zurückzurufen. Der Täter täuscht dann durch das Einspielen eines Freizeichens vor, dass die Verbindung unterbrochen wurde, obwohl diese noch weiter besteht. Wenn das Opfer nun die Nummer der örtlichen Polizei oder die 110 wählt, wird keine neue Verbindung aufgebaut. Stattdessen täuscht derselbe Täter oder ein Komplize vor, den Anruf als „richtige Polizei“ wieder anzunehmen.

Die im Telefondisplay der Angerufenen angezeigte Rufnummer kann von den Tätern über eine Software manipuliert werden. Im Falle falscher Polizeibeamter wird teils die Rufnummer der örtlichen Polizeidienststelle oder die örtliche Vorwahl in der Verbindung mit der 110 angezeigt. Die Anzeige einer bekannten Rufnummer ist also kein Grund für falsches Vertrauen.

In ähnlicher Form geben sich Betrüger als Bankmittarbeiter aus und fordern die Herausgabe von Kontodaten und die Übermittlung einer TAN (Transaktionsnummer). Im Anschluss wird das Vermögen vom entsprechenden Konto der gutgläubigen Geschädigten abgezogen.

Die Empfehlungen:

  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Bankmittarbeiter werden Sie niemals telefonisch auffordern, ihre Kontodaten zu übermitteln.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Weitere Informationen finden Sie unter polizei-beratung.de. Sie können sich auch jederzeit vertrauensvoll an Ihre zuständige Polizeidienststelle wenden.
  • Zeigen Sie jeden Betrugsversuch bei der Polizei an.

 

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